Retrospektive

Wozu Retrospketiven?

Das erste Mal Teil einer Retrospektive war ich im Rahmen eines Projekts, welches agil nach Scrum umgesetzt wurde. Ich war als neue Mitarbeiterin zu Gast und sollte sukzessive in die Rolle der Product Ownerin eingearbeitet werden. Ich wunderte mich, dass recht zügig in der „Retro“ über persönliche Themen und vor allem über die Beziehungsgestaltung der Teammitglieder gesprochen wurde. Das kannte ich bisher nicht so strukturiert, wenn dann eher aus einmal im Jahr stattfindenden Teamentwicklungsmaßnahmen (bei der die Veränderungsenergie häufig rascht verpufft).

Später habe ich selbst die Möglichkeit erhalten, in einem kleineren IT-Projekt der Universitätverwaltung der Uni Hamburg eine Art Scrum einzuführen. Hierbei übernahm ich die Rolle der Scrum Masterin. Es war ein sehr bunt zusammengestelltes interdisziplinäres Team, welches miteinander in der Vergangenheit sehr viel Reibung erzeugte. Durch die Haltung und agilen Werte, vor allem der immer wieder stattfindenden Zielfokussierung und des Commitments gemeinsam immer besser zusammenarbeiten zu wollen, um ein hervorragendes Produkt für die Kunden zu schaffen, ist es uns gelungen, eine professionelle Arbeitsebene aufzubauen. Die Retrospektive haben die Teammitglieder immer wieder zusammengeführt und ihnen Gelegenheit geboten, ihre Erfahrungen zu reflektieren und sich dadurch gemeinsam als Team weiterzuentwickeln.

Aktuell begleite ich immer mal wieder Teams mit dem Retrospektiven-Format. Der IT-Kontext muss gar nicht vorhanden sein. Die Retrospektive eignet sich in allen Kontexten, in denen die Zusammenarbeit reflektiert und verbessert werden soll.

Noch viel zu häufig erfahre ich von Teams, die nicht über ihr Miteinander und ihre Zusammenarbeit im Gespräch sind. Konflikte brodeln im Untergrund, Unzufriedenheit über Führung wird nicht ausgesprochen, Entwicklungspotenziale werden nicht adressiert etc. Das Retrospektiven-Format ist für mich eine hervorragende Möglichkeit, Raum für Gespräche, Beziehungsklärung, Entwicklung und Wachstum zu schaffen.

Ablauf einer Retrospektive – inspact & adapt

Eine Retrospektive findet regelmäßig statt. Je nach Kontext alle 2 -4 Wochen, quartalsweise oder in einem anderen für System und Kontext passenderen Rhythmus. Vorbereitet und moderiert wird eine Retrospektive häufig von einem Scrum Master, der für den Rahmen der Retrospektive (Ablauf, Struktur und Methoden sowie die Aufrechterhaltung der agilen Werte) verantwortlich ist. Retrospektiven werden meist in den folgenden 5 Phasen durchgeführt:Retrospektive-Teammeeting

  1. Intro: Die Teilnehmer kommen an. Ziele der Retrospektive werden geklärt.
  2. Daten sammeln: Themen werden gesammelt und zum Ende geclustert und priorisiert. Häufige Fragen sind: Was haben wir gut gemacht? Worüber müssen wir reden, damit wir es nicht vergessen? Was haben wir gelernt? Was sollten wir künftig anders machen? Was haben wir noch nicht verstanden?
  3. Erkenntnisse erzeugen: Die Teilnehmer erforschen, warum die Dinge sind wie sie sind und versuchen Probleme besser zu verstehen. So wird es in der nächsten Phase möglich, gezieltere Maßnahmen zu entwickeln und nicht nur Symptome zu lindern.
  4. Maßnahmen beschließen: Was soll konkret verändert wie verändert werden?
  5. Abschließen: Als Abschluss blickt die Runde noch einmal auf die Retrospektive zurück. Mit welchem Gefühl gehen die Teilnehmer aus dem Termin? War die Zeit sinnvoll investiert? Was darf sich beim nächsten Mal verändern? Was soll so bleiben? So folgt die Runde auch hier dem Grundsatz sich permanent zu verbessern und integriert diese Haltung auch bei der Umsetzung der Retrospektive.
Wie finden wir zueinander?

Siehst du aktuellen Bedarf einer externen Unterstützung, dann melde Dich gern. In einem unverbindlichen  Telefonat loten wir aus, ob ich für Dich und Euer konkretes Anliegen die richtige Ansprechpartnerin bin. Je nach Ziel können ein einmaliger Workshop, regelmäßige Retrospektiven oder auch eine intensivere Begleitung passend für Euch sein. Ich arbeite durchweg systemisch, trage dazu in der Moderation von Retrospektiven die agilen Grundwerte in mir und richte den Begleitungsprozess immer nach den Bedürfnissen meiner Kunden aus.

Ich freue mich auf Deine Nachricht.