Erreichbarkeit in der digitalen Welt: Wie wir lernen, Grenzen zu setzen

Erreichbarkeit in der digitalen Welt: Wie wir lernen, Grenzen zu setzen

Mädchen starrt betrübt auf ihr Smartphone

Mobiles Arbeiten ermöglicht von allen Orten dieser Welt zu jeder Zeit zu arbeiten, Erreichbarkeit immer und zu jeder Zeit. Frage, die bleibt: darf ich auch mal nicht erreichbar sein?

Vielleicht hast du mein Posting und das damit verbundene Rätsel in der letzten Woche auf Linkedin gesehen? Ein großes Dankeschön geht an alle, die Vorschläge eingereicht haben, um das Geheimnis des dort geteilten Bildes zu lüften – ein Bild, das symbolisch für die Herausforderungen des digitalen Arbeitens und der ständigen Erreichbarkeit stand.

Besonders Nele hat mit scharfsinnigem Kombinieren und der Beachtung der Hashtags den Nagel auf den Kopf getroffen: Das Bild verkörperte eine digital überforderte Person, die Schwierigkeiten hat, zwischen Arbeit und Freizeit, Anspannung und Entspannung zu unterscheiden. In meiner Coaching-Praxis begegne ich immer wieder der Herausforderung, wie schwierig es für Menschen sein kann, Grenzen zu ziehen und „nein“ zu sagen – vor allem „nein“ zu einer permanenten Erreichbarkeit.

Strategien für eine gesunde digitale Erreichbarkeit

Was kann hier helfen? Entwickle gemeinsam mit deinem Team Spielregeln für die Digitalisierung. Legt fest, wann und über welche Kanäle zu welchem Zweck kommuniziert wird. Es liegt jedoch an jedem Einzelnen von uns, diszipliniert zu bleiben und diesen Regeln zu folgen. Folgende Tipps können Dir dabei helfen:

  • Verwende unterschiedliche digitale Endgeräte für berufliche und private Zwecke.
  • Schalte Benachrichtigungen von Teams, anderen Apps und Mails aus. Bestimme feste Tageszeiten, zu denen Nachrichten aktiv gelesen und bearbeitet werden.
  • Nutze die Digital Wellbeing-Einstellungen deines Handys, um Apps temporär zu sperren. Dadurch musst du bewusst die Entscheidung treffen, diese Sperren aufzuheben.

Tiefere Ursachen erkunden

Manchmal sind es tiefere Motive, die es uns schwer machen, Grenzen zu ziehen – wie das Bedürfnis nach Anerkennung durch permanente Sichtbarkeit und Erreichbarkeit oder ein starkes Leistungsmotiv. Diese Themen greifen wir im Coaching auf, um sie näher zu ergründen.

Mehr Aufmerksamkeit für permanente Erreichbarkeit und digitaler Stress

Die Einflussfaktoren von digitalem Stress werden meiner Meinung nach vor allem im beruflichen Kontext zu wenig beachtet. Ich wünsche mir mehr Bewusstsein für dieses Thema, damit das digitale Arbeiten für uns zukünftig mehr Vorzüge als Nachteile mit sich bringt. Sprich darüber mit Kolleg:innen, Vorgesetzten, Mitarbeiter:innen, Bekannten, Freund:innen und dem/der Partner:innen und schafft zusammen Digitalisierungsspielregeln, die Euch helfen, Eure Bedürfnisse zu achten. 

Hast du Fragen oder benötigst Unterstützung beim Thema digitaler Stress? Verabrede jederzeit gern einen virtuellen Coffee Talk mit mir. Lass uns gemeinsam Lösungen finden, die uns helfen, besser mit der digitalen Welt umzugehen. Nur so können wir dauerhaft digitalen Stress reduzieren oder diesem vorbeugen und unser Wohlbefinden im Blick behalten.

Hast du hilfreiche Tipps, die du mit anderen teilen möchtest? Dann freue ich mich über Deinen Kommentar unter diesem Beitrag. 

Geschrieben von:

Sandra Brauer

Sandra Brauer, Diplom-Kauffrau (FH), Systemische Beraterin (DGSF-zertifiziert), Stressmanagement-Trainerin, Prozessbegleiterin in der digitalen Transformation, Lehrauftrag an der FOM Hochschule Hamburg; Gründerin des Systemischen Netzwerks, Autorin im Junfermann Verlag. Schwerpunkte: Coaching von Einzelpersonen und Teams, Vermittlung digitaler Kompetenzen weitere Websiten: https://systemischesnetzwerk.de

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