Miteinander Reden: „Ich will einfach nur hier sitzen!“

Miteinander Reden: „Ich will einfach nur hier sitzen!“

Miteinander reden

Prof. Friedemann Schulz von Thun hat ganze Bücher über das „Miteinander Reden“ geschrieben. Für mich ist der uralte Loriot-Sketch das beste Beispiel für schlechte Kommunikation. Oftmals nutze ich es als Anschauungsmaterial im Rahmen meiner Vorlesung „Psychologische Gesprächsführung“ an der FOM Hochschule. Es lädt einerseits zum Schmunzeln ein und doch fühlen sich immer wieder einzelne Zuschauer:innen dabei ertappt, oder nicht? 

Miteinander Reden: Das Kommunikationsmodell von Schulz von Thun

Der Sketch von Loriot zeigt eindrucksvoll, wie Kommunikation schiefgehen kann, wenn man nicht auf die verschiedenen Ebenen der Verständigung achtet. Schulz von Thun beschreibt in seinem Kommunikationsmodell die vier Aspekte einer Nachricht:

  • den Sachinhalt,
  • den Appell,
  • den Beziehungshinweis und
  • die Selbstoffenbarung.

Diese vier Seiten einer Nachricht werden oft nicht gleichermaßen wahrgenommen, was zu Missverständnissen führen kann. Im Loriot-Sketch sehen wir genau das: Die Protagonist:innen sprechen aneinander vorbei, weil sie die Botschaften auf unterschiedlichen Ebenen empfangen und senden.

Was können wir aus dem Video lernen?

„Miteinander Reden“ wird möglich, indem wir gewaltfrei kommunizieren, vor allem aktiv und empathisch einander zuhören und zudem auch noch die Wirklichkeit unseres Gegenübers als wahr anerkennen.

  • Aktives Zuhören bedeutet, sich wirklich auf den anderen einzulassen, Rückfragen zu stellen und das Gesagte zu paraphrasieren, um sicherzustellen, dass man es richtig verstanden hat.
  • Empathie zeigt sich darin, dass man sich in die Lage des anderen hineinversetzt und dessen Gefühle und Perspektiven anerkennt.
  • Die Anerkennung der Wirklichkeit des Gegenübers bedeutet, dass man dessen Sichtweise als ebenso gültig akzeptiert wie die eigene, auch wenn man sie nicht teilt.

Was wäre anders gewesen, wenn die Protagonist:innen im Loriot-Sketch diesen Grundsätzen gefolgt wären?

Wenn sie aktiv zugehört und empathisch reagiert hätten, wäre es wahrscheinlich zu weniger Missverständnissen gekommen. Beide Seiten hätten sich besser verstanden und die Kommunikation wäre effektiver und harmonischer verlaufen. Vielleicht hätte eine der Figuren die andere gefragt, wie sie die Situation erlebt, anstatt nur auf die eigenen Bedürfnisse zu bestehen.

Resümee

Oftmals braucht es im Miteinander eine Übersetzung zwischen den Welten, so dass Verständigung entweder gelingt oder wieder möglich wird. Ganz gleich, ob beruflich oder privat, es ist wichtig, die unterschiedlichen Kommunikationsstile und Bedürfnisse zu erkennen und anzuerkennen. Dies kann durch gezieltes Coaching unterstützt werden. Solltest du Bedarf an Unterstützung dabei haben, deine Bedürfnisse klarer zu kommunizieren oder die Kommunikationsfähigkeiten im Team zu verbessern, vereinbare gern ein Kennenlerngespräch für ein Coaching. Gemeinsam können wir daran arbeiten, deine Kommunikationsfähigkeiten zu stärken und Missverständnisse zu reduzieren, um so zu einem besseren Miteinander beizutragen.

Geschrieben von:

Sandra Brauer

Sandra Brauer, Diplom-Kauffrau (FH), Systemische Beraterin (DGSF-zertifiziert), Stressmanagement-Trainerin, Prozessbegleiterin in der digitalen Transformation, Lehrauftrag an der FOM Hochschule Hamburg; Gründerin des Systemischen Netzwerks, Autorin im Junfermann Verlag. Schwerpunkte: Coaching von Einzelpersonen und Teams, Vermittlung digitaler Kompetenzen weitere Websiten: https://systemischesnetzwerk.de

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