Rumination
Was bedeutet Rumination? Unter Rumination versteht man einerseits das bewusste Heraufwürgen von Nahrung im Säuglingsalter. Andererseits das selbstbezogene, negative und wiederholte Denken über Ereignisse und Emotionen, auch bekannt als „Grübeln“. Ein weit verbreiteter kognitiver Prozess, der zu ungünstigen Gesundheitsverhaltensweisen führen kann.
Im International Journal of Cognitive Therapy wurde 2022 eine Studie veröffentlicht, die Achtsamkeit, Selbstdistanzierung und Selbstmitgefühl als Verstärker der Auswirkungen von Grübeln auf das Gesundheitsverhalten untersuchte. Als Ergebnis der Studie verringerte weniger die Achtsamkeit, sondern vor allem Selbstmitgefühl und Selbstdistanzierung die negativen Auswirkungen des Grübelns. Andere Studien weisen darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit einer Depression bei Menschen höher ist, die häufig grübeln. Für die eigene mentale Balance ist es somit erstrebenswert, die Rumination, die Grübeleien zu unterbrechen. Jede emotionale Regung kann ein Hinweis auf ein ungestilltes Bedürfnis sein, somit übe Dich gern in Mitgefühl und im liebevollen Blick auf Dich selbst. Manchmal hilft es auch, als seiest du eine fremde Person, auf Dich selbst zu schauen und Dir die Frage zu stellen, ob die Grübelei gerade hilfreich ist.
Im kognitiven Stressmanagement wird bei immer wiederkehrenden Grübeleien gern die „Gedankenstopp-Technik“ angewendet. Wir tragen quasi ein imaginäres Stopp-Schild bei uns. In Momenten des Grübelns rufen wir es ab, beenden bewusst die Grübeleien und lenken uns bestenfalls mit einer Aktivität ab, gern nach dem Motto „raus aus dem Kopf, rein in den Körper“. Sport, Bewegung im allgemeinen, vielleicht auch Abwaschen, Tanzen, Musik hören sind probate Ablenkungen. Manchen Menschen hilft es, einen körperlichen Anker zu setzen. Das heißt, den Gedankenstopp mit einem kurzen Reiz durch z.B. ein Gummiband am Handgelenk zu verknüpfen.
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https://de.in-mind.org/article/ich-denke-also-bin-ich-traurig-ueber-die-folgen-des-gruebelns
