Gelassenheit in Krisen bewahren
Corona – überall kennen wir gerade nur ein Gesprächsthema. Ein Virus, welches unsere Welt in Atem hält und uns von Alltag und Struktur abhält, Ängste und Verunsicherung hervorruft und mehr denn je Gemeinschaft fordert und vielleicht auch fördert.
Laut wurde in den letzten Jahren nach Digitalisierung unserer Lebens- und Arbeitswelten geschrieen, nun muss es auf einmal schnell gehen. Die Sozialen Netzwerke explodieren beinahe. In meiner Blase sehe ich neben der Angst vor Existenzbedrohung, Einschränkung von Aktivitäten vor allem ganz viel Unterstützung. Sei es im privaten Umfeld durch Angebote bei Einkauf und Kinderbetreuung und vor allem im Beruflichen Tipps und Tricks wie die Virtualisierung unserer Arbeitswelten möglich werden kann, auch wenn man vielleicht bisher als Unternehmen oder UnternehmerIn nur mäßig digital aufgestellt war. Und doch fühlt es sich für mich merkwürdig an, einfach so weiter zu machen wie bisher. Was passiert hier gerade mit uns? Was bedeutet dies alles und welche Folgen werden wir noch in den nächsten Wochen, Monaten oder vielleicht sogar Jahren zu spüren bekommen?
Wie so oft in turbulenten Zeiten, lasst uns gemeinsam diese Krise überwinden. Die Forschung benennt häufig 7 (in manchen Studien auch mehr) Faktoren, die unsere Resilienz (also die Widerstandsfähigkeit in Krisen und Phasen der Veränderung) positiv beeinflussen.
- Akzeptanz: Dinge anzunehmen, die nicht veränderbar sind. Das Virus existiert. Wir verfügen nicht über vollständige Informationen und ein ungewisser Ausgang der Situation steht im Raum.
- Lösungsorientierung: Du kannst Dich immer wieder um das Problem drehen oder du kannst versuchen einen Umgang mit diesem zu entwickeln. Denk mal an das Glas, das ist immer halbvoll und halbleer. Du allein entscheidest über Deinen Fokus.
- Selbststeuerung: Welche Möglichkeiten hast du selbst, um den Umgang mit unserer aktuellen Situation zu gestalten? Welche Gedanken und Gefühle trägst du aktuell in Dir? Sind diese tatsächlich hilfreich oder könntest du Dein inneres Programm anpassen?
- Verantwortung übernehmen: Was kannst genau du aktuell tun, um Deine Situation zu verbessern oder im möglichen Rahmen zu gestalten?
- Beziehung gestalten: Soziale Netze sind eine der wertvollsten Kraftquellen. Nicht nur, Unterstützung anzufragen, sondern auch zu geben, Zusammenhalt zu stärken, hilft uns in schwierigen Lebenssituationen. Das Gefühl der Verbundenheit, sich zu ähnlichen Themen austauschen zu können, Verständnis zu erlangen, kommt einem unserer Grundbedürfnisse des Sich-Verbunden-Fühlens sehr nah und stärkt uns.
- Zukunft gestalten: kennst du dieses Gefühl, wenn es tagelang regnet und stürmt und du sehnsüchtig auf die ersten Sonnenstrahlen wartest? Und wie schön es ist, sich es auszumalen, was man dann alles so machen wird? Endlich wieder ohne Jacke nach draußen, Latte Macchiato in der Sonne genießen, Spazieren gehen usw. Mit ein wenig Zuversicht und Optimismus können wir Zukunftsvisionen illustrieren und das gibt uns ein gutes Gefühl, oder nicht?
Auch wenn es nicht immer leicht ist, sich auf diese Faktoren zu besinnen – so manches Mal in herausfordernenden Situationen übernehmen Ängste und Verunsicherung in unseren Gedankenwelten die Führung – es lohnt sich, immer wieder seine eigene Widerstandsfähigkeit zu trainieren. Was mir hier immer wieder hilft, den Grundgedanken der Achtsamkeit hervorzurufen und Situationen und auch Menschen im Hier und Jetzt wertfrei wahrzunehmen. Ich schätze zwei Übungen sehr, die vielleicht auch Dir helfen können: der „Bodyscan“ und der „Umgang mit Gefühlen“.
Ich wünsche Dir für die kommende Zeit viel Stärke und Zuversicht. Tipps für Selbstständige, deren Existenz durch die aktuelle Situation bedroht wird, teile ich aktuell immer mal wieder auf Facebook. Schau gern mal vorbei. Bis dahin, bleib gesund und gib gut auf Dich und Dein Umfeld acht.
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