Random Reward Effect

Random Reward Effect

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Der „Random Reward Effect“ beschreibt, wie wir Menschen auf zufällige Belohnung reagieren. Der Effekt ist bereits seit längerem bekannt aus der Glücksspielforschung:

[…] the moments between the lever pull and the outcome provide time for our dopamine neurons to increase their activity, creating a rewarding feeling just by playing the game. […]

Kurz zusammengefasst: Verhaltensweisen, die eine Belohnung nach sich ziehen, motivieren uns, diese zu wiederholen.

Verhaltensforscher haben gezeigt, dass lachende Gesichter, Anerkennung durch unser Umfeld und Nachrichten unserer Lieben die gleichen dopaminergen Belohnungswege aktivieren. Immer wenn die Reaktion auf einen Reiz in eine Belohnung mündet, werden diese Verbindungen durch einen Prozess gestärkt, der als langfristige Potenzierung bezeichnet wird.

Social Media Plattformen machen sich diese Effekte zu nutze

Smartphones versorgen uns mit einem praktisch unbegrenzten Angebot an sozialen Anreizen, sowohl positiver als auch negativer Art. Eine Textnachricht, ein „Like“ auf Instagram oder eine Facebook-Benachrichtigung hat das Potenzial ein positiver sozialer Stimulus und Dopamin-Zufluss zu sein. So buhlt Social Media permanent um unsere Aufmerksamkeit und Zeit.

Es muss dabei ein Gleichgewicht zwischen positiven und negativen Ergebnissen aufrechterhalten werden, um unsere Gehirne zu beschäftigen. Unerwartete Belohnung steigert die Aktiviät von Dopamin im Gehirn.

Ähnlich wie bei Spielautomaten implementieren viele Apps ein Belohnungsmuster, das darauf optimiert ist, uns so viel wie möglich zu beschäftigen.

Wenn wir eine Belohnung nach dem Zufallsprinzip (Random Reward Effect) erhalten und wenn die Überprüfung der Belohnung nur geringe Kosten (also häufig Zeitaufwand) verursacht, wird die Überprüfung zur Gewohnheit. Facebook macht sich dieses wie auch andere Plattformen zu nutze. Auf Instagram funktioniert der Algorithmus so, dass wir auf unsere Posts zunächst eher wenig Reaktionen erhalten, später jedoch umso mehr.

Was helfen kann, um sich des Effektes bewusst zu werden und sich davon frei zu machen: Prüfe Deine eigene Reaktions- und Verhaltensweisen und übe Dich in digitaler Achtsamkeit. Frage Dich, bevor du zum Smartphone greifst oder Deine Social Media Kanäle checkst regelmäßig:

„Is it really worth my time?“ und vielleicht auch „Willst du das gerade wirklich? Oder folgst du nur einer Gewohnheit?“ Auf diese Weise kannst du digitalem Stress und digitaler Sucht vorbeugen.

„Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“ Viktor Emil Frankl

In meinem Blog findest du weitere Artikel zum Thema.

Quelle: http://sitn.hms.harvard.edu/flash/2018/dopamine-smartphones-battle-time/, abgerufen am 04. Juni 2020

Geschrieben von:

Sandra Brauer

Sandra Brauer, Diplom-Kauffrau (FH), Systemische Beraterin (DGSF-zertifiziert), Stressmanagement-Trainerin, Prozessbegleiterin in der digitalen Transformation, Lehrauftrag an der FOM Hochschule Hamburg; Gründerin des Systemischen Netzwerks, Autorin im Junfermann Verlag. Schwerpunkte: Coaching von Einzelpersonen und Teams, Vermittlung digitaler Kompetenzen weitere Websiten: https://systemischesnetzwerk.de

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