Leben in Balance

Leben in Balance

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Ich hatte gestern im Wartebereich einer medizinischen Einrichtung einen kurzen Plausch mit einer etwas älteren Dame. Sie erzählte mir, dass sie unter Herzrhythmusstörungen leidet und dies nun weiter erforscht würde. Die äußerst sympathische Frau gab schon selbst das Stichwort Stress, als ich fragte, wann das Herz stolpere. Mit meinem Hinweis auf meinen Job als Beraterin und Stresstrainerin waren wir spontan in einer Mini-Beratungssequenz

Die Signale des Körpers wahrnehmen

Körperliche Symptome haben so oft etwas mit unserem psychischen Gleichgewicht zu tun. Das Herzstolpern begann bei der Frau mit dem Eintreten in den Ruhestand vor einem Jahr. Immer, wenn sie Druck und Anspannung erlebt hatte, kam dazu das Herzstolpern. Gern auch erst danach. In dem Moment der Belastung spürte sie nichts. Und siehe da, es stellte sich heraus, dass sie ihr Leben lang immer alles zusammengehalten hatte. In der Familie und im Beruf und sich vermutlich sehr zurückgenommen hat. Und das über Jahre.

Ich wünsche ihr sehr, dass sie gute Ansprechpartner findet, die nicht nur Medikamente und Sport verschreiben, sondern hinter die Fassade schauen und Ursachen erforschen. Oftmals geschieht das noch viel zu selten. Unser gesamtes Gesundheitssystem und dazu noch die Wirtschaft verfolgen andere Ziele.

Bei einem solchem Thema braucht es übrigens nicht immer einen Therapeuten, sondern so Menschen wie wir Trainer, Berater und Coaches (bitte gut ausgebildet) können da hervorragend zur Seite stehen. Natürlich nicht ohne eine begleitende Behandlung durch einen Mediziner. Klientin und Beraterin würden gemeinsam Lebensmuster erforschen und u.a. genau anschauen, wann der Stress anklopft und durch Achtsamkeitsübungen die Selbstwahrnehmung stärken. Immer mit der Haltung Hilfe zur Selbsthilfe. Das Ganze muss gar nicht mit Problemfokus und Schwere versehen sein, die Gespräche und Übungen können von Leichtigkeit und Humor begleitet werden. Auf Augenhöhe werden alltagstaugliche Strategien erarbeitet, die die Klientin nach und nach im Alltag anwendet und gemeinsam reflektiert wird, welche davon zur gewünschten Lösung führt. So schön es auch ist, schnelle Besserung durch Medikamente und zum Beispiel Urlaub und Entspannung zu erlangen, nachhaltige Veränderung braucht Zeit und Engagement vor allem der betroffenen Person.

Geschrieben von:

Sandra Brauer

Sandra Brauer, Diplom-Kauffrau (FH), Systemische Beraterin (DGSF-zertifiziert), Stressmanagement-Trainerin, Prozessbegleiterin in der digitalen Transformation, Lehrauftrag an der FOM Hochschule Hamburg; Gründerin des Systemischen Netzwerks, Autorin im Junfermann Verlag. Schwerpunkte: Coaching von Einzelpersonen und Teams, Vermittlung digitaler Kompetenzen weitere Websiten: https://systemischesnetzwerk.de

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