Wie geht es Dir gerade wirklich?
In meinen Seminaren und Trainings zum Umgang mit Stress und mentalen Belastungen werde ich immer wieder mit den starken Leistungsmotiven meiner Teilnehmenden konfrontiert. Mir ist dieses vor allem aus der Angestelltenzeit in der IT-Beratung und Projektmanagement ganz und gar nicht fremd. Jedoch habe ich mich seit langem davon entfernt. Vor allem dadurch, dass ich mir die Fragen gestellt habe: wie geht es Dir eigentlich wirklich? Und willst du das, was du da gerade tust wirklich. Ich wünsche mir, dass viel mehr Menschen sich selbst reflektieren und sich diese so unendlich wichtigen Fragen stellen. Warum und wozu wichtig? Sie ermöglichen es aus meiner heutigen Perspektive recht lange gesund, motiviert und produktiv einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen und darüber hinaus ein zufriedenes Leben zu führen.
Leistung vs. physisch und mentales Wohl
In unserer Gesellschaft prägen Werte wie Leistung, Perfektion, Durchhaltevermögen und Engagemen das Handeln von so vielen. Glaubenssätze wie
- „ich darf keine Pause machen“
- „ich muss jede Sekunde verfügbarer Zeit nutzen“
bahnen sich ihren Weg und wollen gelebt werden. Muss das tatsächlich so bleiben? Geht es nicht vielleicht darum, sich selbst die Erlaubnis zu erteilen, unser Leben anders gestalten zu dürfen.
Fragen zur Selbstreflexion
Eine Frage, die ich dazu gern stelle und die mein Gegenüber in bester Absicht irritieren darf
wie möchtest DU Dein Leben verbringen?
Sind es wirklich Deine Werte, Deine Glaubenssätze oder eher Deine soziale Prägung, Dein Ursprung, nach denen Du Dein Leben ausrichtest? Wenn letzteres, dann folgt daraufhin meist meine Einladung, diese wertzuschätzen, dann aber „leiser“ zu stellen. Aufkommende innere Konflikte, wenn also z.B. mentale Gesundheit und Perfektion in den Ring steigen, können ein Zeichen für alte und neue Werte sein. Du als Leitung Deines inneren Teams triffst die Entscheidung, wer von Deinen Werten wann vor den anderen Vorrang erhält. Das innere Team ist ein Modell, welches gern in Beratung, Coaching und Therapie angewendet wird. Es visualisiert die einzelnen Persönlichkeitsanteile, Deine Eigenschaften, Werte und Motive. Unsere Persönlichkeit wird einerseits über die Gene und andererseits über Erziehung und Sozialisation geprägt. Nicht immer sind Werte der Vergangenheit für uns auch heute noch gültig. Somit mach Dich auf den Weg, Deine eigene Werte-Welt zu erkunden: Welche Werte und Motive entsprechen Deinen Bedürfnissen als erwachsene Person im Hier und Jetzt? Wohin möchtest du Dich vielleicht entwickeln?
Die Zukunft liegt in Deiner Hand
Sich dieser Rolle bewusst zu werden, also dass wir doch vieles in der Hand haben, ist auch eine wesentliche Erkenntnis, die eine Veränderung möglich machen kann. Wenn diese Erkenntnis auch manchmal mit einer gewissen „Enttäuschung“ einhergeht, dass niemand anderes außer einem selbst eine Veränderung ermöglichen kann. Solltest du hier nicht allein vorankommen, dann frag nach Unterstützung. Spricht mit Freund:innen darüber, nutze Beratungs- und Coaching-Angebote oder mach Dich auf den Weg einen Psychotherapieplatz zu bekommen.
Mentale Gesundheit darf Priorität haben
Für mich wird das Thema der mentalen Belastung und Stress immer noch viel zu wenig, teilweise viel zu oberflächlich betrachtet. Das mag damit zu tun haben, dass es immer noch en vogue zu sein scheint, gestresst zu sein. Soziale Anerkennung folgt auf Überlastung und übermäßigen Einsatz. Ich würde mich freuen, wenn Menschen über andere Wege ihr Bedürfnis nach Anerkennung gestillt bekommen und zudem bereits so erzogen werden, dass sie liebenswert sind, ganz gleich welche Leistungen sie hervorrufen.
Somit folgende Fragen an Dich
Wie geht es Dir gerade wirklich?
Hast du Bedarf an Unterstützung, weißt vielleicht aktuell nicht, wer die richtige Ansprechperson für Dich ist, dann schreibe mir gern eine Nachricht.
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